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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Feilenarten: Hiebe, Herstellung, Anwendungen & Modelle

Heutzutage ist es bei den meisten Werkzeugen nicht leicht, einen Überblick zu bewahren. Egal on Bohrer, Schraubendreher oder Sägen – so gut wie bei jedem Modell gibt es eine große Auswahl und schier unzählige Arten und Typen. Das ist auch bei Feilen nicht anders. Daher gebe ich in diesem Beitrag einen Überblick über unterschiedliche Feilenarten und welchen Typ für welche Arbeit bevorzugt benutzt werden kann.

Raspel oder Feile?

Ganz landläufig wird vieles, was so aussieht wie eine Feile auch als solche bezeichnet. Dabei gibt es zum Beispiel einen großen Unterschied zwischen Raspeln und Feilen. Eine Raspel ist an und für sich für grobe Arbeiten in Holz oder weichem Stein geeignet.

Die Feile ist demgegenüber für feine Tätigkeiten konzipiert und auch für härtere Werkstoffe, wie Metalle, bei denen Sie mit der Raspel nicht vorgehen können. Aber auch Kunststoffe oder Holzwerkstoffe können Sie mit einer Feile bearbeiten.

Die erste große Unterscheidung gibt es also bereits innerhalb der Feilen mit der Unterteilung in Raspeln und Feilen, wobei es natürlich auch hier wieder unterschiedliche Typen gibt, wie die Holzraspel und die Specksteinraspel bzw. Werkstattfeilen, Schmuckfeilen oder Schlüsselfeilen.

Hiebzahl und Hiebnummer

Nachdem hinsichtlich der Grobheit und Feinheit von Feilen natürlich zwischen einzelnen Modellen Unterschiede bestehen gibt es zwei Kenngrößen, die diese Eigenschaften beschrieben: Die Hiebzahl und die Hiebnummer.

  • Hiebnummer: Diese beschreibt, wie grob bzw. wie fein eine Raspel generell ist. Die bekanntesten und häufig gebrauchten sind H1, H2 und H3. Je höher die Nummer, desto feiner die Feile*.
  • Hiebzahl: Die Hiebzahl bestimmt im Prinzip die Hiebnummer. Sie gibt nämlich an, wieviel Hiebe (Zähne) pro cm² (bei Raspeln) bzw. pro cm (bei Feilen) am Feilenblatt vorhanden sind.

Um dies zu verdeutlichen habe ich nachstehende Tabelle erstellt, aus der Sie ablesen können, welche Hiebnummer welche Hiebzahlen vorzuweisen hat. Unterschieden wird hier nach Raspeln und Feilen:

Hieblänge in mmRaspel (Hiebe pro cm²)Feile (Hiebe pro cm)
Hieb-Nr. 1Hieb-Nr. 2Hieb-Nr. 3Hieb-Nr. 1Hieb-Nr. 2Hieb-Nr. 3Hieb-Nr. 4
100 mm---------17232834
150 mm14202813182328
200 mm11162210152024
250 mm912188131721
300 mm710147111519
350 mm---------6,5101417
400 mm---------691316

Fertigung der Feilen: Gehauen oder gefräst?

Feilen bzw. deren Hiebe können auf zwei unterschiedliche Arten hergestellt werden, nämlich gehauen oder gefräst.

Gehauene Hiebe

Bei dieser Methode werden die einzelnen Hiebe in das Blatt gehauen. Es entstehen diese daher durch Verdrängung des Materials. Früher wurde das händisch gemacht, während es heute maschinell erledigt wird. Der Spanwinkel ist etwas nach hinten geneigt – also negativ. Durch diesen Umstand wird eher weniger Material abgetragen.

Gefräste Hiebe

Hier werden die Hiebe nicht geschlagen, sondern eingefräst – ebenfalls maschinell. Die einzelnen Hiebe haben hier einen positiven Spanwinkel, sind also nach vorne geneigt. Dadurch wird einerseits mehr Material abgetragen und andererseits führt das zu einem schnelleren Sägefortschritt.

Zu beiden Varianten gibt es hier auch mehr zu erfahren: Gehauene und gefräste Feilen: Wo liegt der Unterschied?

Skizze Hieb gehauen gefräst

Hier der Unterschied zwischen einer gehauenen und einer gefrästen Feile.

Einhieb, Kreuzhieb oder Raspelhieb?

Die nächste Unterscheidung von Feilenarten liegt in der Hiebform begründet. Dem Grunde nach gibt es drei unterschiedliche Optionen:

Raspelhieb

Dies ist die Bezeichnung für die Anordnung der Hiebe bei der Raspel*. Hier handelt es sich um einzelne Zähne, die sich auf dem Blatt befinden. Aufgrund des Aussehens wird er auch manchmal als Pockenhieb bezeichnet. Meiner Erfahrung nach sind diese Zähne entweder gleichmäßig in Reihen und Spalten gegliedert oder versetzt angeordnet. Dieser Hieb dient der groben Bearbeitung von Holz, Leder, Gummi oder weichen Steinformen (Gips, Alabaster, Speckstein, etc.).

Raspelhieb

Der Raspelhieb: Deutlich zu erkennen – die wenigen Zähne/Hiebe treten massiv aus dem Blatt hervor.

Einhieb

Der Einhieb ist die klassische und ursprüngliche Hiebform der Feile*. Dabei werden schräg zur Längsseite des Blattes die Hiebe eingehauen oder eingefräst. Die Spanabfuhr ist bei diesen Feilen gut, daher kann sie optimal auch bei weicheren Metallen bzw. Werkstoffen verwendet werden. Auch zum Schärfen von Werkzeugen und Sägeketten wird diese Hiebform benutzt. Wie die Hiebe am Blatt angeordnet sind, kann auch ganz unterschiedlich sein, nämlich gerade, schräg, bogenförmig oder wellenförmig.

Einhieb

Der Einhieb: Die Hiebe sind leicht schräg in das Blatt gehauen oder gefräst.

Kreuzhieb

Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Einhiebs. Hier werden zwei Hiebe kreuzweise übereinander in das Blatt getrieben (Unterhieb und Oberhieb). Durch entstehen kleine Zähne in Rautenform, die neben einer guten Spanabfuhr auch den Untergrund brechen. Es ergibt sich dadurch also ein sauberes Ergebnis nach dem Feilen. Gut verwendet können Sie diese Hiebform bei besonders harten Materialien (wie zum Beispiel beim Metall entgraten mit der Feile).

Kreuzhieb

Der Kreuzhieb: Die Hiebe, bestehend aus Unterhieb und Oberhieb, sind kreuzförmig übereinander versetzt.

Feilenarten nach Querschnitten

Ein letztes aber sehr wesentliches Unterscheidungsmerkmal unterschiedlicher Feilenarten ist der Querschnitt. Heutzutage ist die Auswahl an verschiedenen Formen sehr groß. Die bekanntesten Vertreter sind die Flachfeile, die Rundfeile, die Halbrundfeile, die Dreiecksfeile und die Vierkantfeile. In der nachstehenden Skizze habe ich wichtige Querschnitte abgebildet:

Raspel und Feilen Arten

Hier abgebildet die aus meiner Sicht bekanntesten uns wichtigsten Querschnitte von Feilen (und Raspeln).

Fazit und Zusammenfassung zu den Feilenarten

Ich habe in diesem Artikel gezeigt, welche unterschiedlichen Arten von Feilen möglich sind. Angefangen von den Unterschieden von Hiebnummer und Hiebzahl bis zu den Querschnitten ist die Bandbreite an Verfügbaren Modellen recht groß.

Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass Sie sich überlegen, für was Sie die Feile* brauchen und dann auch genau dafür das richtige Modell benutzen. Vergessen Sie nicht: Eine kaputte Feile kann im Regelfall nicht repariert werden, daher ist deren Auswahl so wichtig.

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Letzte Aktualisierung: 2024-12-29, Bilder von amazon.de


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